Bescheidne Wahrheit sprech ich dir, wenn sich der Mensch, die kleine Narrenwelt, gewöhnlich für ein Ganzes hält.

(Goethe, Faust)

Goethe Zitate Sprüche Verse

Bekannte und unbekannte Goethe Zitate, kurze und lange Textstellen des grossen deutschen Dichters und Naturforschers Johann Wolfgang von Goethe. Zitate und Sprüche aus verschiedenen Werken.

Weissagungen

Weissagungen sind oft nur fromme Wünsche.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Aus: Paralipomenon zu "Dichtung und Wahrheit; Quelle: Goethe Brevier, Reclam 1989. Hrsg. Johannes John.

Sie wissen längst...

... dass Ideen, die eines festen Fundaments in der Sinnenwelt entbehren, bei all ihrem übrigen Werte für mich keine Überzeugung mit sich führen, weil ich der Natur gegenüber wissen, nicht aber bloss vermuten und glauben will.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Aus: Gespräch mit Johann Daniel Falk, 1813; Quelle: Rohwohlts Bildmonographie, Hrsg. Wolfgang Müller. 26. Auflage 1992. (1. Auflage 1964).

Freunde

Es gibt Augenblicke, wo man erst merkt, wie lieb man seine Freunde hat.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Aus: Brief an Johann Christian Kestner, 25. Dez. 1773; Quelle Goethe Brevier, Reclam 1989. Hrsg. Johannes John.

In der Hand des Schicksals

Noch immer auf der Woge mit meinem kleinen Kahn, und wenn die Sterne sich verstecken, schweb' ich so in der Hand des Schicksals hin, und Muth und Hoffnung und Furcht und Ruh wechseln in meiner Brust.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Aus: Briefe, an Johann Gottfried Herder, Wetzlar, Mitte Juli 1772

Gutes empfangen

Gutes zu empfangen, zu erweisen, Alter! geh auf Reisen...

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Aus: Zahme Xenien; Quelle: Goethe Brevier, Reclam 1989. Hrsg. Johannes John.

Ich kann dir nicht sagen

Ich kann dir nicht sagen, was ich schon die kurze Zeit an Menschlichkeit gewonnen habe. Wie ich aber auch fühle, was wir in den kleinen souveränen Staaten für elende einsame Menschen sein müssen, weil man, und besonders in meiner Lage, fast mit niemand reden darf, der nicht was wollte und möchte. Den Wert der Geselligkeit hab ich nie so sehr gefühlt und die Freude, die meinigen wieder zu sehn, in der Entfernung, nie so lebhaft.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Aus: Brief an Charlotte von Stein, Vicenza, 15. September 1786; Quelle: Goethe Brevier, Reclam, 1989. Hrsg. Johannes John.

Wanderlied

In den Künsten wer nicht das Beste hat, hat nichts.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Aus: Brief an Johannes Friedrich Richardt, 2. November 1789; Quelle: Goethe Brevier, Reclam, 1989. Hrsg. Johannes John.

Unsere Tränen wünschen ihm Glück

Er ist nun frei und unsre Tränen wünschen ihm Glück und unsre Traurigkeit versammelt uns um Sie liebe Mama, uns mit Ihnen zu trösten, lauter Herzen voll Liebe! Sie haben viel verloren, aber es bleibt Ihnen viel übrig. Sehen Sie uns, lieben Sie uns und sein Sie glücklich.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Aus: Briefe, an Anna Margaretha Textor, 1771, 1/71

Sich verändern

Man muss sich immerfort verändern, erneuern, verjüngen, um nicht zu verstocken.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

An Kanzler von Müller, 1830; Quelle aphorismen.de

Müde war ich geworden

Müde war ich geworden, nur immer Gemälde zu sehen, herrliche Schätze der Kunst, wie sie Venedig bewahrt. Denn auch dieser Genuß verlangt Erholung und Muße; nach lebendigem Reiz suchte mein schmachtender Blick. Gauklerin! da ersah ich in dir zu den Bübchen das Urbild, Wie sie Johannes Bellin reizend mit Flügeln gemalt, Wie sie Paul Veronese mit Bechern dem Bräutigam sendet, Dessen Gäste, getäuscht, Wasser genießen für Wein.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Goethe, Gedichte, Ausgabe letzter Hand, 1827, Epigramme Venedig 1790.

Ängstlich ist es

Ängstlich ist es immer zu suchen, aber viel ängstlicher, gefunden zu haben und verlassen zu müssen.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Goethe, Wilhelm Meisters Lehrjahre, 1795/6. 8. Buch, 7. Kapitel.

Letztes Glück

Der erfährt, er sei auch, wer er mag, ein letztes Glück und einen letzten Tag.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Goethe Gedichte, Ausgabe letzter Hand, 1827. Sprichwörtlich.

Im Grunde aber sind wir alle kollektive Wesen

Im Grunde aber sind wir alle kollektive Wesen, wir mögen uns stellen, wie wir wollen. Denn wie weniges haben und sind wir, das wir im reinsten Sinne unser Eigentum nennen! Wir müssen alle empfangen und lernen, sowohl von denen, die vor uns waren, als von denen, die mit uns sind. Selbst das größte Genie würde nicht weit kommen, wenn es alles seinem eigenen Innern verdanken wollte.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

zu Johann Peter Eckermann 17. Februar 1832.

Ich bin nun allein

Ich bin nun allein, und darf weinen, ich lasse euch glücklich, und gehe nicht aus euern Herzen.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Goethe, Briefe, an Charlotte Buff, Wetzlar, 10. September 1772.

Reichtum und Schnelligkeit

Reichtum und Schnelligkeit ist, was die Welt bewundert und wonach jeder strebt, Eisenbahnen, Schnellposten, Dampfschiffe und alle mögliche Fazilitäten der Kommunikation sind es, worauf die gebildete Welt ausgeht, sich zu überbieten, zu überbilden und dadurch in der Mittelmässigkeit zu verharren.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Brief an Carl Friedrich Zelter, 6. Juni 1825.

Freiheit

Freiheit! ein schönes Wort, wer's recht verstände.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Frage - Antwort

Wenn du eine weise Antwort verlangst, musst du vernünftig fragen.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Augenblick

Ein jeder lernt nur, was er lernen kann, doch der den Augenblick ergreift, das ist der rechte Mann.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Faust I, Vers 2017 ff., Mephistopheles

Zufriedenheit

Man sagt mir wieder, dass die Menschen, die mich unterwegs gesehen haben, sehr wenig mit mir zufrieden sind. Ich will es gern glauben, denn auch niemand von ihnen hat zu meiner Zufriedenheit beigetragen. Was weiss ich, wie es zugeht, dass die Gesellschaften mich drücken, dass die Höflichkeit mir unbequem ist, dass das, was sie mir sagen, mich nicht interessiert, dass das, was sie mir zeigen, mir entweder gleichgültig ist oder mich ganz anders aufregt. Seh ich eine gezeichnete, eine gemalte Landschaft, so entsteht eine Unruhe in mir, die unaussprechlich ist. Die Fusszehen in meinen Schuhen fangen an zu zucken, als ob sie den Boden ergreifen wollten, die Finger der Hände bewegen sich krampfhaft, ich beisse in die Lippen, und es mag schicklich oder unschicklich sein, ich suche der Gesellschaft zu entfliehen, ich werfe mich der herrlichen Natur gegenüber auf einen unbequemen Sitz, ich suche sie mit meinen Augen zu ergreifen, zu durchbohren und kritzle in ihrer Gegenwart ein Blättchen voll, das nichts darstellt und doch mir so unendlich wert bleibt, weil es mich an einen glücklichen Augenblick erinnert, dessen Seligkeit mir diese stümperhafte Übung ertragen hat. Was ist denn das, dieses sonderbare Streben von der Kunst zur Natur, von der Natur zur Kunst zurück?

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Aus: Erzählungen, Briefe aus der Schweiz, erste Abteilung

Talent

Es bildet ein Talent sich in der Stille, sich ein Charakter in dem Strom der Welt.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Aus: Tassos, Leonore, 1,2.

Die Kunst

Die Kunst kann niemand fördern als der Meister. Gönner fördern den Künstler, das ist recht und gut; aber dadurch wird nicht immer die Kunst gefördert.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Aus: Aphorismen und Aufzeichnungen, Kunst und Altertum, 5.B.1.H

Leben nicht vertrösten

Wir wollen einander nicht aufs ewige Leben vertörsten. Hier noch müssen wir glücklich sein.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Leisten

Wenn der Mensch alles leisten soll, was man von ihm fordert, so muss er sich für mehr halten, als er ist.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Aus: Aphorismen und Aufzeichnungen, Kunst und Altertum, 3.B.1.H

Absurde

Solange das nicht ins Absurde geht, erträgt man's auch gern.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Aus: Aphorismen und Aufzeichnungen, Kunst und Altertum, 3.B.1.H

Arbeit

Die Arbeit macht den Gesellen.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Aus: Aphorismen und Aufzeichnungen, Kunst und Altertum, 3.B.1.H.

Gewisse Bücher

Gewisse Bücher scheinen geschrieben zu sein, nicht damit man daraus lerne, sondern damit man wisse, dass der Verfasser etwas gewusst hat.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Aus: Aphorismen und Aufzeichnungen, Kunst und Altertum, 3.B.1.H.

Zustand eines Gehirns

Es ist weit eher möglich, sich in den Zustand eines Gehirns zu versetzen, das im entschiedensten Irrtum befangen ist, als eines, das Halbwahrheiten sich vorspiegelt.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Aus: Aphorismen und Aufzeichnungen, Kunst und Altertum, 3.B.1.H.

Sommerzeit

Über jene Gärten hinaus, über Stadtmauern und Wälle sah man in eine schöne Fruchtbare Ebene.... Dort lernte ich sommerszeit meine Lektionen, wartete die Gewitter ab und konnte mich an der untergehenden Sonne, gegen welche die Fenster gerade gerichtet waren, nicht satt genug sehen.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Aus: Erinnerungen, Dichtung und Wahrheit.

Kunst

Kunst: eine andere Natur, auch geheimnisvoll, aber verständlicher; denn sie entspringt aus dem Verstande.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Aus: Aphorismen und Aufzeichnungen, Maximen und Refelxionen; Aus dem Nachlass, über Kunst- und Kunstgeschichte.

Jeder Denkende

Jeder Denkende, der seinen Kalender ansieht, nach seiner Uhr blickt, wird sich erinnern, wem er diese Wohltaten schuldig ist. Wenn man sie aber auch auf ehrfurchtsvolle Weise in Zeit und Raum gewähren läßt, so werden sie erkennen, daß wir etwas gewahr werden, was weit darüber hinausgeht, welches allen angehört und ohne welches sie selbst weder tun noch wirken könnten: Idee und Liebe.

Aus: Aphorismen und Aufzeichnungen, Maximen und Refelxionen; Aus Wilhelm Meisters Wanderjahre; aus Markariens Archiv.

Zum Geburtstag

Ziele

Es soll nicht genügen, dass man Schritte tue, die einst zum Ziele führen, sondern jeder Schritt soll Ziel sein und als Schritt gelten.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Aus: Gespräche mit Johann Peter Eckermann, 18. September 1823.

Zwecke im Auge halten

Habe Deine Zwecke im Ganzen vor Augen und lasse Dich im Einzelnen durch die Umstände bestimmen. Ich freue mich schon auf alle Fortschritte im Guten und Heilsamen

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Goethe, Briefe. An August von Goethe, 5. Juli 1830

Wichtige Ziele

Nur eine papierne Scheidewand trennt uns öfters von unseren wichtigsten Zielen, wir dürfen sie keck einstossen und es wäre getan.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Aus: Gespräche, Gespräche während einer Gesellschaft bei Goethe, 24. April 1819.

Ein guter Abend

Ein guter Abend kommt heran, wenn ich den ganzen Tag getan.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Aus: Goethe, Gedichte. Ausgabe letzter Hand. 1827, Epigrammatisch. Lebensgenuss.

Das Alter ist

Das Alter ist ein höflicher Mann:
Einmal übers andre klopft er an,
aber nun sagt niemand: Herein!
Und vor der Türe will er nicht sein.
Da klinkt er auf, tritt ein so schnell,
und nun heißt's, er sei ein grober Gesell.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Aus: Goethe, Gedichte. Ausgabe letzter Hand, 1827. Das Alter, 1815.

Augenblick verewigen

Behagen schaut nicht vorwärts, nicht zurück, und so verewigt sich der Augenblick.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Aus: Goethe Gedichte, Ausgabe letzter Hand, 1827; Inschriften, Denk- und Sendeblätter; An Grafen Paar, letzter Satz, 12. August 1818.

Ein andres

Nutze deine jungen Tage,
lerne zeitig klüger sein.
Auf des Glückes grosser Waage
steht die Zunge selten ein;
du musst steigen oder sinken;
du musst herrschen und gewinnen
oder dienen und verlieren,
leiden oder triumphieren;
Amboss oder Hammer sein.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Aus: Goethe Gedichte, Ausgabe letzter Hand, 1827; Sprichwörtlich.

Jugend

Wenn die Jugend ein Fehler ist, so legt man ihn sehr bald ab.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Aus: Maximen und Reflexionen. Aphorismen und Aufzeichnungen.

Alter - Jugend

In der Jugend bald die Vorzüge des Alters gewahr zu werden, im Alter die Vorzüge der Jugend zu erhalten, beides ist nur ein Glück.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Aus: Maximen und Reflexionen. Aphorismen und Aufzeichnungen.

Das Beste tun

Willst du das Beste tun,
so bleib nicht auf dir selber ruhn;
sondern folge eines Meisters Sinn;
mit ihm zu irren, ist dir Gewinn.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Aus: Goethe Gedichte, Ausgabe letzter Hand, 1827; Sprichwörtlich.

Zweck des Lebens

Der Zweck des Lebens ist das Leben selbst.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Aus: Goethe, Briefe, an Johann Heinrich Meyer, 8. Februar 1796.

Täglich ein kleines Lied

Man soll alle Tage wenigstens
ein kleines Lied hören,
ein gutes Gedicht lesen,
ein treffliches Gemälde sehen und,
wenn möglich zu machen wäre,
einige vernünftige Worte sprechen.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Aus: Goethe, Wilhelm Meisters Lehrjahre, 1795/6. 5. Buch, 1. Kap.; Serlo's Ansicht. Ganzes Gedicht

Die Welt ist nicht aus Brei und Mus geschaffen

Die Welt ist nicht aus Brei und Mus geschaffen,
deswegen haltet euch nicht wie Schlaraffen;
harte Bissen gibt es zu kauen:
Wir müssen erwürgen oder sie verdauen.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Aus: Goethe Gedichte, Ausgabe letzter Hand, 1827; Sprichwörtlich

Wonach trachten

Wonach soll man am Ende trachten?
Die Welt zu kennen und sie nicht verachten.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Aus: Gedichte, Ausgabe letzter Hand, 1827; Zahme Xenien 1, 1820.

Zitate Liebe und Freundschaft

Herz voll Liebe

Ach! Warum muss mein Herz so voll von Liebe sein!

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Aus: die Laune des Verliebten.

So zu lieben

Jeder Jüngling sehnt sich, so zu lieben,
Jedes Mädchen, so geliebt zu sein;
Ach, der heiligste von unsern Trieben,
Warum quillt aus ihm die grimme Pein?

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Aus: Goethe, Gedichte. Nachlese, Leitspruch zu: Werther.

Kantilene

Die Fülle der Liebe und jedes leidenschaftlichen Glücks verewigend.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Aus: Aphorismen und Aufzeichnungen, aus dem Nachlass

Was uns belebt

Gut! Selbst das beweist ja schon, dass es nur Freundschaft ist, was uns belebt. Und wenn wir denn auch Lieb um Liebe tauschten, belohnten wir das schöne Herz nicht billig, das ganz sich selbst vergisst und hingegeben im holden Traum für seine Freunde lebt?

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Aus: Tassos 3.4, Leonore.

Liebe und Leben

Doch überwiegt das Leben alles, wenn die Liebe in seiner Schale liegt!

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Aus: Goethe, Briefe. An Charlotte von Stein, 1786.

Die Liebe

Die Liebe, deren Gewalt die Jugend empfindet, ziemt nicht dem Alten, so wie alles, was Produktivität voraussetzt. Dass diese sich mit den Jahren erhält, ist ein seltner Fall.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Aus: Aphorismen und Aufzeichnungen, Kunst und Altertum, 6.B. 1.H.

In einem Blick

In einem deiner Blicke liegt Sonnenschein und Glück.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Aus dem Gedicht "ein grauer trüber Morgen.

Wenn man zu Freunden kommt

Man sollte nicht so lange allein bleiben, man versenkt sich in gewisse Interesses die den ganzen Geist einnehmen und wenn man in die Welt, ja zu Freunden kommt; so sieht man dass aussen keine Spur vorhanden ist von dem was uns innerlich beschäfftigt und dass man sein eigenstes gerade am wenigsten anknüpfen kann. Diese Reflexion zur Antwort Ihres freundlichen Billets. Sehen wir Sie heute? Es werden gute Sachen vorgetragen.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Aus: Briefe, an Charlotte von Stein.

Bekanntschaften und Freundschaften

Ältere Bekanntschaften und Freundschaften haben vor neuen hauptsächlich das voraus, dass man sich einander schon viel verziehen hat.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Aus: an Dorothea von Knabenau. 14. 10. 1808.

In einem Augenblick

In einem Augenblick gewährt die Liebe, was Mühe kaum in langer Zeit erreicht.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Aus: Torquato Tasso, zweiter Aufzug; Quelle: Goethe Brevier, Reclam Verlag 1989. Hrsg: Johannes John.

Bei Freunden lässt man sich gern gehen

Mit fremden Menschen nimmt man sich zusammen, da merkt man auf, das sucht man seinen Zweck in ihrer Gunst, damit sie nutzen sollen. Allein bei Freunden lässt man sich frei gehn, man ruht in ihrer Liebe, man erlaubt sich eine Laune, ungezähmter wirkt die Leidenschaft, und so verletzen wir am ersten die, die wir am zartesten lieben.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Aus: aus Tassos 3.4, Antonio.

Worauf es ankommt

Denn was man durch einen gleichgesinnten Freund erfährt, ist nahe zu als wenn man es selbst erfahren hätte.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Aus: Brief an Wilhelm von Humboldt, 26. Mai 1799.

Recht menschlich

Wenn er recht menschlich ist, so wird er auch den Schatten gern mit einem Manne teilen, der ihm die Ruhe süß, die Arbeit leicht durch ein Gespräch, durch holde Töne macht. Der Baum ist breit, mein Freund, der Schatten gibt, und keiner braucht den andern zu verdrängen.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Aus: Tassos 3.4, Leonore.

Worauf es ankommt

Es kommt nicht darauf an, dass Freunde zusammenkommen, sondern darauf, dass sie übereinstimmen.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Aus: Goethe, Gespräche. Mit Kanzler Friedrich von Müller, 14. April 1830.

Für ewig

Denn was der Mensch in seinen Erdeschranken von hohem Glück mit Götternamen nennt, die Harmonie der Treue, die kein Wanken, der Freundschaft, die nicht Zweifelsorge kennt; das Licht, das Weisen nur zu einsamen Gedanken, das Dichtern nur in schönen Bildern brennt, das hatt ich all in meinen besten Stunden in ihr entdeckt und es für mich gefunden.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Aus: Gedichte, Lyrisches.

Nähe der Geliebten

Zeitverkürzend ist immer die Nähe der Geliebten.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Aus: Dichtung und Wahrheit, dritter Teil; Quelle: Goethe Brevier, Reclam Verlag 1989. Hrsg: Johannes John.

Lebendig

Aber wenn man sich ganz fühlt, und still ist und die reinen Freuden der Liebe und Freundschaft geniesst, dann ist durch eine besondere Sympathie jede unterbrochene Freundschaft, jede halbverschiedne Zärtlichkeit wieder auf einmal lebendig.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Aus: Goethe, Briefe, an Katharina Fabricius, 1770.

Tod + Trauer

Alles verändert sich

Alles verändert sich, aber dahinter ruht ein Ewiges.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Aus: Goethe, Briefe, an Katharina Fabricius, 1770.

Am Rand des Grabes

Und lasst am Rand des Grabes, wo wir stehn, die Schmerzen in Betrachtung übergehn.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Aus: Auf Miedings Tod.

Da ist ein Augenblick

"Da ist ein Augenblick, der alles erfüllt, alles, was wir gesehnt, geträumt, gehofft, gefürchtet, meine Beste, - das ist der Tod!"
"Der Tod?"
"Wenn aus dem innerst tiefsten Grunde du ganz erschüttert alles fühlst, was Freud und Schmerzen jemals dir ergossen, im Sturm dein Herz erschwillt, in Tränen sich erleichtern will und seine Glut vermehrt, und alles klingt an dir und bebt und zittert, und all die Sinne dir vergehn, und du dir zu vergehen scheinst und sinkst, und alles um dich her versinkt in Nachund du, in inner eigenem Gefühle, umfassest eine Welt: Dann stirbt der Mensch."

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Aus: Prometheus, zweiter Akt; Quelle: Goethe Brevier, Reclam, 1989. Hrsg. Johannes John.

In jeder grossen Trennung

In jeder grossen Trennung liegt ein Keim von Wahnsinn, man muss sich hüten, ihn nachdenklich auszubrüten und zu pflegen.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Aus: Italienische Reise; rom, 22. März 1788.

Himmlische Mächte

Wer nie sein Brot mit Tränen ass,
Wer nicht die kummervollen Nächte
Auf seinem Bette weinend sass,
Der kennt euch nicht, ihr himmlischen Mächte!

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Aus: Aphorismen und Aufzeichnungen, Kunst und Altertum, 5.B.1.H.

Zu ruhn

Neben denen dereinst zu ruhen, die man liebt, ist die angenehmste Vorstellung, welche der Mensch haben kann, wenn er einmal über das Leben hinausdenkt. Zu den Seinigen versammelt werden ist ein so herzlicher Ausdruck.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Aus: Goethe, Romane, die Wahlverwandschaften, Zweiter Teil; Quelle: Goethe Brevier, Reclam, 1989. Hrsg. Johannes John.

Sehen was bleibt

O blicke nicht nach dem, was jedem fehlt; Betrachte, was noch einem jeden bleibt!

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Aus: Leonore, III, 2.

Ich bin bei dir

Ich bin bei Dir,
du seist auch noch so ferne,
du bist mir nah!
Die Sonne sinkt,
bald leuchten mir die Sterne.
O wärst Du da!

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Aus: Goethe, Gedichte, Nähe des Geliebten, 4. Strophe.

Dieses Leben

Dieses Leben, meine Herren, ist für unsre Seele viel zu kurz...

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Zum Schäkspears-Tag, 1771; Quelle: Goethe Brevier, Reclam, 1989. Hrsg. Johannes John.

Was man tief im Herzen besitzt

Was man tief in seinem Herzen besitzt, kann man nicht durch den Tod verlieren.

(Dieses Zitat wird irrtümlicherweise Goethe zugesprochen)

Quelle: Falschzitate

Bekannte berühmte Zitate, Verse und Sprüche

Frieden

Was gibt uns wohl den schönsten Frieden, als frei am eignen Glück zu schmieden.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Aus: Sprichwörtlich; Quelle: Goethe Brevier, Reclam, 1989. Hrsg. Johannes John.

Die Geheimnisse der Lebenspfade

Die Geheimnisse der Lebenspfade darf und kann man nicht offenbaren; es gibt Steine des Anstoßes, über die ein jeder Wanderer stolpern muß. Der Poet aber deutet auf die Stelle hin.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Aus: Aphorismen und Aufzeichnungen, Maximen und Reflexionen; aus Wilhelm Meisters Wanderjahre, aus Makariens Archiv.

Trost

Was ist die Welt um uns herum, wenn wir verlieren was wir lieben.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Aus: Briefe, an Anna Margaretha Textor, 1771, 1/71

Gleichgewicht

Das Gleichgewicht in den menschlichen Handlungen kann leider nur durch Gegensätze hergestellt werden.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Aus: Wilhelm Meisters Lehrjahre, Achtes Buch; Quelle: Goethe Brevier, Reclam, 1989. Hrsg. Johannes John.

Ich fühle Mut

Ich fühle Mut, mich in die Welt zu wagen,
der Erdenweh und all ihr Glück zu tragen,
mit Stürmen mich herum zu schlagen
und in des Schiffbruchs Knirschen nicht zu zagen.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Aus: Faust 1, Urfaust, Nacht, erster Monolog; Quelle: Faustdichtungen, Urfaust, Winkler Verlag München, 1989.

Wirkung

Nur in Wirkung und Gegenwirkung erfreuen wir uns!

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Aus: Diderots Versuch über die Malerei; Quelle: Goethe Brevier, Reclam, 1989. Hrsg. Johannes John.

Das Alter

Das Alter ist ein höflich' Mann:
Einmal übers andre klopft er an;
Aber nun sagt niemand: Herein!
Und vor der Türe will er nicht sein.
Da klinkt er auf, tritt ein so schnell,
Und nun heißt's, er sei ein grober Gesell.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Goethe, Gedichte, Ausgabe letzter Hand, 1827; das Alter 1815.

Wenn dir's in Kopf und Herzen schwirrt

Wenn dir's in Kopf und Herzen schwirrt,
was willst du Bessres haben!
Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt,
der lasse sich begraben.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Goethe, Gedichte. Ausgabe letzter Hand, 1827. Epigrammatisch.

Willst du immer weiter schweifen

Willst du immer weiter schweifen?
Sieh, das Gute liegt so nah.
Lerne nur das Glück ergreifen,
Denn das Glück ist immer da.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Goethe, Gedichte. Ausgabe letzter Hand, 1827; Lieder.

In die Zukunft blicken

Wir blicken so gern in die Zukunft, weil wir das Ungefähre, was sich in ihr hin und her bewegt, durch stille Wünsche so gern zu unsern Gunsten heranleiten möchten.

(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832, deutscher Dichter, Naturforscher)

Goethe, Aphorismen und Aufzeichnungen, Maximen und Reflexionen; aus den Wahlverwandtschaften, 1809.

Faust Zitate

Gute Zitate aus den Werken des Faust.

Goethe Zitate Wikiquote

Gute Zitate und Sprüche mit Quellenhinweisen.

Bücher Tipps

Goethe für jeden Tag - Tischkalender




Treffende Zitate von Goethe und Schiller




Praktische Schulter & Brusttasche




Schöner Pullover in vielen Farben

nach oben